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Vom Funktionieren zum Verbundensein

  • Autorenbild: Katja Ngassa Djomo
    Katja Ngassa Djomo
  • 25. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

In meinen Beratungen fällt mir in diesen Wochen etwas auf: Die Themen verändern sich. Es ist Urlaubszeit und damit auch eine Zeit des Innehaltens.

Viele Menschen erzählen nicht in erster Linie von zu viel Arbeit. Sondern davon, dass etwas fehlt. Etwas schwer Greifbares. Ich höre Sätze wie:„Ich bin dauernd im Gespräch aber irgendwie nicht wirklich gemeint.“ Oder: „Ich funktioniere, aber es kommt nichts zurück.“

Was da beschrieben wird, ist ein Mangel an Resonanz.


Was meine ich, wenn ich von Resonanz spreche?

Resonanz ist mehr als gutes Zuhören. Mehr als ein Nicken, mehr als Zustimmung. Sie ist eine wechselseitige, lebendige Qualität von Beziehung.

Resonanz bedeutet: Ich sende etwas aus und bekomme nicht nur Reaktion, sondern echte Antwort. Ich spüre, dass ich gehört werde und dass das, was ich sage, etwas bewegt. Und ich bin offen dafür, selbst bewegt zu werden.


Diese wechselseitige Berührbarkeit ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht in Räumen, die emotional sicher sind. In denen nicht nur Inhalte zählen, sondern auch Menschen.


Resonanz als psychologische Grundlage

Aus psychologischer Sicht ist Resonanz eng mit Bindung und emotionaler Sicherheit verbunden. Wie Daniel J. Siegel oder Amy Edmondson beschreiben, brauchen Menschen das Gefühl, gesehen, gehört und akzeptiert zu sein, um sich wirklich einzubringen.

Fehlt dieses Erleben über längere Zeit, entstehen Muster wie Rückzug, Anpassung oder Überfunktionieren. Nicht aus Desinteresse, sondern als Schutz.


Wo Resonanz möglich ist, entsteht Vertrauen. Und aus Vertrauen wachsen Lernen, Verantwortung, Wandel.


Resonanz in Organisationen

Auch Organisationen können Resonanz ermöglichen – oder behindern.


Systemisch betrachtet ist Resonanz nicht die Leistung Einzelner.Sondern eine Eigenschaft des sozialen Systems: Sind Rückmeldeschleifen offen? Wird echtes Zuhören ermöglicht?Gibt es Räume, in denen Unterschiedlichkeit sein darf?

Resonanz bedeutet: Es darf etwas gesagt werden und es hat Konsequenz. Nicht im Sinne von Sanktion, sondern im Sinne von Wirksamkeit.


In resonanzfähigen Teams wird nicht immer Harmonie angestrebt. Aber es gibt Beziehung. Und Beziehung schafft Verbindung. Selbst im Konflikt.


Eine Frage, die bleibt

Die Urlaubszeit kann eine stille Einladung sein: Einmal kurz aus dem Funktionsmodus auszusteigen. Zu spüren, was fehlt oder was gut tut.


Ich nehme aus dieser Zwischenzeit eine einfache, aber kraftvolle Frage mit:

Was brauche ich, um mich im Arbeitsalltag wieder mehr verbunden zu fühlen?


Vielleicht ist sie auch für dich ein guter Anfang.


ree

 
 
 

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