top of page

Die Kraft des langsamen Denkens

  • Autorenbild: Katja Ngassa Djomo
    Katja Ngassa Djomo
  • 20. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

In vielen Kontexten, in Projekten, in Organisationen oder im Alltag, gilt Schnelligkeit als Schlüssel zum Erfolg. Wer schnell reagiert, schnell entscheidet und schnell liefert, wird geschätzt.


Lange Zeit habe ich mich daran gemessen und gespürt: Ich ticke anders. Während andere schon Lösungen formulierten, war ich noch am Sortieren, Abwägen, innerlich Fragen stellen. Für mich fühlte sich das wie ein Makel an – so, als würde ich nicht mithalten können.

Mit den Jahren habe ich jedoch gelernt, meine eigene Arbeitsweise anders zu sehen.


Langsames, tiefes Denken ist keine Schwäche – es ist eine Ressource.

Gerade in meiner Arbeit als systemische Beraterin, aber auch als Führungskräfteentwicklerin in der öffentlichen Verwaltung, erlebe ich täglich, wie wertvoll es ist, innezuhalten und nicht vorschnell zu handeln. Langsames Denken bedeutet, Komplexität ernst zu nehmen, unterschiedliche Perspektiven nebeneinanderstehen zu lassen und tragfähige Entscheidungen nicht zu überstürzen.


Warum langsames Denken so wirksam ist

Psychologisch betrachtet schafft Verlangsamung einen ganz besonderen Raum:

  • Sie ermöglicht Selbstregulation, anstelle von impulsiven Reaktionen entsteht Klarheit.

  • Sie öffnet das Feld für neue Einsichten, Muster werden sichtbar, Alternativen entstehen.

  • Sie fördert Nachhaltigkeit, Entscheidungen werden nicht nur schneller getroffen, sondern tragfähiger.

In Veränderungsprozessen, bei Konflikten oder in Leitungsfragen macht genau diese Qualität oft den entscheidenden Unterschied. Denn Geschwindigkeit allein bringt uns nicht weiter, wenn die Richtung nicht stimmt.


Tempo und Tiefe in Balance

Natürlich hat Schnelligkeit ihren Wert! Sie bringt Dynamik, Energie und Beweglichkeit. Aber nachhaltige Lösungen brauchen beides: Tempo und Tiefe. Das eine funktioniert ohne das andere nur begrenzt.


Einladung zur Reflexion

Vielleicht kennen Sie das auch: eine Eigenschaft, die lange Zeit wie eine Schwäche wirkte, entpuppt sich später als Stärke.Welche vermeintliche Begrenzung haben Sie bei sich selbst schon neu entdeckt? Und welche Möglichkeiten haben sich daraus ergeben?


🌱 Als systemische Beraterin begleite ich Menschen und Organisationen darin, solche Qualitäten bewusst zu erkennen und zu nutzen, für eine Entwicklung, die Bestand hat.


ree

Foto von Johnnie Shannon



 
 
 

Kommentare


bottom of page